Benutzerhandbuch

4.1 Grundlegendes zu Nesting

Aktualisiert am

Produktionsauftrag > Motiv > Montage > Nesting

Verfügbarkeit: Produce / Version 1.7

Erfahren Sie in diesem Artikel ,

  • was im Workflow unter Nesting verstanden wird,
  • wie sich der Arbeitsbereich des Montagemodus darstellt,
  • welche internen Modus zum Einsatz kommen und
  • welche Optionen dabei angeboten werden.

1. Funktionalität

Mit Nesting können Sie eine berechnete Anzahl an Motiven in Relation zu Material, Motiv und Auflagehöhe auf der vorgegebenen Zeichenfläche automatisch anordnen lassen.

Verwenden Sie diesen Modus, wenn:

  • die selben oder unterschiedliche Motive auf der Montagefläche angeordnet werden sollen.
  • rechteckige Formen (Motive) der selben oder unterschiedlicher Größe auf einer vorgegebenen Montagefläche angeordnet werden sollen.
  • eine möglichst platzsparende Anordnung der rechteckigen Formen (Motive) zur Ausnutzung des Materials erfolgen soll.
  • die Anordnung der rechteckigen Formen (Motive) nicht ausschließlich in Spalten und Zeilen erfolgen soll.
  • die Anordnung der rechteckigen Formen (Motive) in unterschiedlicher Ausrichtung (hoch/quer) erfolgen darf.
  • die vorliegende Anzahl der Kopien berücksichtigt werden soll.
  • die vorliegende Anzahl der Kopien ignoriert werden soll.

Je nachdem, ob die verwendeten Motive die selbe oder eine unterschiedliche Größe verwenden, stehen unterschiedliche Algorithmen, die in Form von Optionen angeboten werden, zur Auswahl zur Verfügung. Die Unterschiede können Sie in den nachfolgenden Artikeln Nesting von Motiven gleicher Größe bzw. Nesting von Motiven unterschiedlicher Größe nachlesen.

Die Ausgabe des Nestingprozesses erfolgt auf einer einseitigen Montage. Die optimierte auflagenbezogene Montage, die schlussendlich in einer mehrseitigen Montage erfolgt, ist in Vorbereitung.

Nesting funktioniert im Workflow aktuell nur mit rechteckigen Formen. Das Anordnen von unregelmäßigen Formen auf einer Montagefläche bzw. das auflagenoptimierte Anordnen auf mehreren Seiten ist in Vorbereitung.

2. Arbeitsbereich

Den Modus Nesting können Sie folgendermaßen aufrufen:

  • Wählen Sie im Menüpunkt Produktionsauftrag [1] den Reiter Montage [2] aus. Wurde noch keine Montage durchgeführt kann hier der Montage-Editor durch Klick auf Nesting [3] im Nesting-Modus gestartet werden.
  • Wurde bereits eine Montage durchgeführt, so öffnen Sie den Montage-Editor und wählen Sie in der Kopfleiste des Montage-Editors den Eintrag Nesting [4] (Abbildung 2) im Dropdown Menü Montagemodus aus.

Abbildung 1: Reiter Montage des Menüpunktes Produktionsauftrag

Produktionsauftrag - Montage - Nesting

Der Arbeitsbereich im Montage-Editor für den Modus Nesting besitzt folgende Bereiche:

  • Kopfzeile [5] orange: treffen der Einstellungen für den Montagebogen, das Ändern des Montagemodus, der Speicherung der Montage sowie das Beenden des Montage-Editors. Die Beschreibung zu den Optionen in diesem Bereich entnehmen Sie dem Menüpunkt Aktionsleite des Artikel Einführung.
  • Lineale [6] blau: horizontale und vertikale Lineale. Der Koordinaten-Ursprung ist in der linken oberen Ecke, die Anzeige erfolgt in der in Administration -> Einstellungen -> Allgemein -> Längenmaßeinheit festgelegten Maßeinheiten (Punkt, Millimeter, Zentimeter oder Zoll).
  • Arbeitsfläche [7] grün: stellt die Werkzeugleiste, den Montagebogen sowie einen Ablagebereich zur Verfügung.
  • Montagebogen [8]: zeigt die Größe des Montagebogens als graues Rechteck an. Der Montagebogen kann darüber hinaus noch in mehrere Zeichenflächen unterteilt sein. Bei Nesting wird standardmäßig immer die Zeichenfläche A in der Größe des Montagebogens erstellt. Innerhalb der Zeichenfläche wird das Nesting nach den eingestellten Vorgaben ausgeführt.
  • Einstellungen [9] magenta: stellt alle für Nesting verfügbaren Optionen gegliedert in Reitern zur Verfügung. Die Beschreibung der Optionen erfolgt nachfolgend für jeden Reiter separat.
  • Fußzeile [10] rot: gibt Statusinformationen aus und dient zur Auswahl der anzuzeigenden Hilfsrahmen.

Abbildung 2: Die Arbeitsoberfläche des Montage-Editors bei gewähltem Modus Nesting

Bereiche des Montage-Editors

3. Parameter für Nesting

Die möglichen Optionen zur Berechnung des Nestings, zur Auswahl der Motive und zur Auswahl der Marken werden in separaten Reitern im Einstellungsbereich angeboten.

3.1. Zeichenfläche-Einstellungen

Der Reiter Zeichenflächen-Einstellungen ist in drei Bedienfelder – Einstellungen, Nesting Optionen und Anschnitt – untergliedert.

Einstellungen

Im Bedienfeld Einstellungen [11] stehen folgende Optionen zu Verfügung:

  • Höhe & Breite: Diese Option zeigt Ihnen die Höhe und Breite der Zeichenfläche an. Um die Größe der Zeichenfläche zu ändern muss die Option Auto Größe deaktiviert sein.
  • Auto Größe: Durch die Aktivierung der Option passt sich die Zeichenfläche an die Größe des Montagebogens an. Die Option ist standardmäßig aktiviert, da normalerweise nur mit einer Zeichenfläche pro Montagebogen gearbeitet wird. Soll eine Montage mit mehreren Zeichenflächen erstellt werden, kann die Größe der gewählten Zeichenfläche durch Deaktivieren der Option in Breite und Höhe geändert werden.
  • Rand Oben, Rand Unten, Rand Links, Rand Rechts: In diesen Eingabefeldern können Sie den Rand der Zeichenfläche, in der im System eingestellten Maßeinheit, angeben.
  • Ursprung [12]: Bestimmen Sie durch Auswahl des Ursprungs, von welcher Position aus das Nesting berechnet wird.

Abbildung 3: Der Einstellungsbereich Zeichenflächen-Einstellungen

Zeichenfläche Einstellungen

Nesting Optionen

Im Bedienfeld Nesting Optionen [13] stehen folgende Optionen zu Verfügung:

  • Gedrehte Motive zulassen: Diese Optionen erlaubt es Ihnen zu bestimmen, dass zur optimalen Ausnutzung des Montagebogens einzelne Motive automatisch gedreht werden dürfen oder nicht. Beachten Sie, das durch die Auswahl der Option nur Änderungen erfolgen, wenn genügend Platz für zusätzliche Motive gegeben ist. Den Unterschied sehen Sie in Abbildung 4.
  • Zusätzl. Abstand für gedrehte Objekte hinzufügen: Wenn Sie die Option Gedrehte Motive zulassen aktiviert haben, fügt diese Option einen zusätzlichen Abstand für rotierte Motive hinzu, um zusätzlichen Raum für Marken zu gewinnen. Den Unterschied zeigt Abbildung 5.
  • Nur ein Motiv pro Spalte verwenden: Durch die Aktivierung dieser Option wird pro montierter Spalte nur das selbe Motiv platziert. Diese Funktion kann nur beim Nesting von Motiven gleicher Größe aktiviert werden. Den Unterschied können Sie sich in Abbildung 6 ansehen.
  • Montagefläche füllen (Überprod. erlauben): Durch die Aktivierung dieser Option wird versucht den kompletten Montagebogen mit den gewählten Motiven zu füllen, ohne dass die produktionsrelevanten Kopien berücksichtigt werden. Wie viele Kopien der einzelnen Motive dabei positioniert werden hängt vom Verhältnis der Anzahl der Kopien ab. Den Unterschied zeigen wir in Abbildung 7.

Beispiel:
–> Von Motiv 1 sollen 100, vom Motiv 2 sollen 50 und vom Motiv 3 sollen 30 Platten gedruckt werden.
–> wenn 8 Spalten auf der Montagefläche montiert werden können so werden vom Motiv 1 17 Nutzen, von Motiv 2 11 Nutzen und von Motiv 3 6 Nutzen pro Bogen gedruckt..
–> Damit muss die gesamte Montage 6 mal gedruckt werden, um die Menge für alle Motive zu erfüllen.
–> Dadurch wird Motiv 1 gesamt 102 mal (17*6), Motiv 2 gesamt 66 mal (11*6) und Motiv 3 gesamt 36 mal (6*6) gedruckt. Eine Überproduktion von 2 x Motiv 1, 16 x Motiv 2 und 6 mal Motiv 3

Die zum Beispiel passende Abbildung ist in Abbildung 4 (rechts) zu sehen.

  • Horiz. & Vert. Abstand: Bestimmen Sie hier den horizontalen und vertikalen Abstand, der zwischen den einzelnen Objekten beibehalten werden soll.
  • Modus: Diese Option steht nur dann zur Verfügung, wenn Motive unterschiedlicher Größe zum Nesting verwendet werden. Im Auswahlmenü stehen folgende Methoden zur Verfügung:
    • Flächen optimiert
    • Anpassen an langer Seite
    • Anpassen an kurzer Seite
    • Unten Rechts Methode
    • Kontaktpunkt Methode

Abbildung 4: Auswirkungen der Option Gedrehte Motive zulassen.
Links: nicht aktiviert; Rechts: aktiviert

gedrehte Motive zulassen

Abbildung 5: Auswirkungen der Optionen Gedrehte Motive zulassen und Zusätzl. Abstand für gedrehte Objekte hinzufügen.  Links: nicht aktiviert; Rechts: aktiviert.

zusätzl. Abstand für gedrehte Objekte hinzufügen

Der Unterschied zwischen Abbildung 4 und 5 liegt im zusätzlichen Abstand (siehe roter Pfeil in Abbildung 5)

Abbildung 6: Auswirkungen der Optionen Nur ein Motiv pro Spalte zulassen.
Links: nicht aktiviert; Rechts: aktiviert.

nur ein Motiv pro Spalte zulassen

Durch die Aktivierung der Option wird ein ähnlicher Ansatz wie bei Step & Repeat verfolgt.

Abbildung 7: Auswirkungen der Option Montagebogen füllen (Überprod. erlauben).
Links: nicht aktiviert; Rechts: aktiviert.

Montagebogen füllen

Durch die Kombinationsmöglichkeiten bei der Anwahl der Optionen ergeben sich viele Permutationen. Nachstehend wollen wir Ihnen noch grafisch zeigen, was passieren würde, wenn wir alle Optionen deaktivieren bzw. alle Optionen aktiviert wurden.

Abbildung 8: Auswirkung, wenn alle Optionen aktiviert bzw. deaktiviert sind.
Links: alle Optionen deaktiviert; Rechts: alle Optionen aktiviert.

alle Optimierungsoptionen aktiv

Anschnitt

Im Bedienfeld Anschnitt [14] (Abbildung 3) stehen folgende Optionen zu Verfügung:

  • Oben, Unten, Links, Rechts: Bestimmen Sie hier, wie viel Anschnitt für die einzelnen Motive verwendet werden soll.

Anschnitt wirkt sich auf alle Motive aus

Beachten Sie, dass der eingegebene Anschnitt für alle Motive gleich gesetzt wird. Ein unterschiedlicher Anschnitt pro Motiv kann nicht gesetzt werden.

3.2. Motive

Im Reiter Motive [15] werden Ihnen alle verfügbaren Motive des aktiven Produktionsauftrages angezeigt. Folgende Optionen stehen darin zur Verfügung:

  • Listenkopf [16]: Darin können Sie alle Motive des Produktionsauftrages für die Berechnung des Nesting aktivieren bzw. deaktivieren. Ob alle Motive im Produktionsauftrag die selbe Größe besitzen oder nicht wird daneben in geschriebener Form angezeigt ("Alle Motive sind gleich groß").
  • Einzelnes Motiv [17]: Um welches Motiv es sich handelt kann vom Operator durch das Vorschaubild mit dem darunter befindlichen Motivnamen sofort erkannt werden. Folgende Informationen können für das einzelne Motiv ausgelesen werden:
    • Vorschaubild: grafische Abbildung des gesamten Motivs zuzüglich Anschnitt
    • Motivnamen: Unterhalb des Vorschaubildes wird der Name des Motivs gefolgt von der eindeutigen internen ID des Motivs im Workflow.
    • Verwendet/Nicht verwendet: Ob das Motiv für das Nesting verwendet wird oder nicht ist durch den Haken »√« in der Checkbox erkennbar.
    • Nummer des Motivs in der Montage [18]: Jedes verwendete Motiv besitzt in der Montage eine eindeutige Nummer. Diese wird am Montagebogen angezeigt, wenn die Vorschau – Symbol [P] in der Fußleiste – für eine schnellere Anzeige im Browser deaktiviert wird.
    • Größe des Endformatrahmens [19]: Die Größe wird Ihnen im Tool-Tip (Mouse-over) angezeigt.
    • Größe des Anschnittrahmens [20]: Die Größe wird Ihnen im Tool-Tip angezeigt.
    • Kopien [21]: Gibt die Anzahl der zu druckenden Kopien für das Motiv an. Die Anzahl der Kopien kann im Montage-Editor geändert werden. Beachten Sie jedoch, dass diese Änderung selbstverständlich im Produktionsauftrag gespeichert wird.

Abbildung 9: Der Reiter Motive des Einstellungsbereichs des Montage-Editors im Modus Nesting

Reiter Druckobjekte

Erkennen, wo sich welche Motive auf dem Montagebogen befinden?

In manchen Fällen ist der Unterschied zwischen den Motiven visuell im Vorschaubild nicht klar zu erkennen. Wenn Sie darüber hinaus noch viele unterschiedliche Motive auf einer großen Montagefläche Nesten, dann ist für den Anwender nicht immer klar ersichtlich, wo sich welches Motiv am Montagebogen befindet. Damit Sie schnell erkennen können, wo sich welches Motiv befindet bietet der Workflow zwei Methoden an:

  1. Deaktivieren der Vorschau: Durch das Deaktivieren der Vorschau werden am Montagebogen nur die Nummern der Motive mit unterschiedlichen eingefärbten Hintergrund angezeigt.
  2. Klick auf die Motivnummer [18]: Klicken Sie einmal auf die Nummer, womit alle Instanzen des Motivs auf dem Montagebogen ausgewählt werden.

3.3. Marken

Im Reiter Marken können beliebig viele Marken des selben oder unterschiedlichen Typs, in unterschiedlicher Konfiguration hinzugefügt werden. Fügen Sie die Marken für das aktuelle Nesting durch Auswahl im Dropdown Menü Marke hinzufügen [22] (Abbildung 11) hinzu. Für Nesting stehen folgende Marken zur Verfügung:

  • Center Mark
  • Center Mark 2
  • Center Mark 3
  • Corner Mark
  • Corner Mark 2
  • Corner Mark 3
  • Crop Marks
  • Dashed Frame
  • Rectangle
  • Registration
  • Sphere

Abbildung 10: Tabellarische Aufstellung der verfügbaren Marken für den Modus Nesting

verfügbare Marken

Abhängig von der gewählten Marke stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Eine typische im Nesting verwendete Marke ist Corner Mark 3, die wir nachfolgend mit allen Optionen an dieser Stelle beschreiben wollen. Folgende Optionen stehen für Corner Mark 3 zur Verfügung:

  • Ursprung [23]: wählen Sie darin aus von welcher Basis ausgehend die Marke gesetzt werden soll. Es stehen folgende Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung:
    • Pro Motiv – die Marke wird für jedes einzelne Motiv auf der Montagefläche gesetzt
    • Motive – die Marke wird auf das umschließende Rechteck aller Motive auf der Montagefläche gesetzt
    • Zeichenfläche – die Marke wird für die Zeichenfläche gesetzt
  • Marken setzen auf [24]: wählen Sie damit aus auf welcher Position – Links oben bis Rechts unten – die Marke gesetzt werden soll. Die in der Abbildung 11 gesetzten Positionen würden die Marke an allen vier Ecken der Zeichenfläche setzen.
  • Wiederholung [25]: dieses Eingabefeld steht nur in Step & Repeat zur Verfügung. Nur dort macht das Anbringen einer Marke für jede zweite oder dritte Zeile einen Sinn.
  • Breite & Höhe [26]: mithilfe dieser Eingabefelder können Sie die Größe der Marke durch Eingabe der Breite und Höhe angeben. Wenn Sie die Proportionen der Marke nicht beibehalten wollen, müssen Sie das Schlosssymbol öffnen und für Breite und Höhe unterschiedliche Werte eingeben.
  • Linienstärke [27]: die Linienstärke wird in pt eingegeben.
  • X-Versatz & Y-Versatz [28]: damit können Sie die Marke von ihrer Ausgangsposition aus verschieben. Sollte der Versatz nur horizontal oder vertikal erfolgen, so muss das Schlosssymbol geöffnet und die entsprechenden Werte für den X- bzw. Y-Versatz eingegeben werden.
  • Farbe [29]: die Farbe der Marke kann hier in CYMK-Werten angeben werden. Die Auswahl einer Sonderfarbe für die Marke ist nicht möglich.
  • Weißer Hintergrund [30]: damit die Marke auf einem dunklen Hintergrund sichtbar bleibt kann zur Marke ein weißer Hintergrund hinzugefügt werden. Die Wahl dieser Option ist in fast allen Fällen zu empfehlen.

Abbildung 11: Reiter Marken mit aktivierter Marke Corner Mark 3

Reiter Marken

Detaillierte Beschreibung zu Marken

Die detaillierte Beschreibung aller Optionen pro Marke erfolgt im Artikel Markentypen. Lesen Sie dort nach, wenn eine Option nicht selbsterklärend ist.

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